pindellager sind hochpräzise Lager, die speziell für Anwendungen mit hohen Drehzahlen und axialen sowie radialen Belastungen entwickelt wurden. Die Auswahl des richtigen Spindellagers erfordert ein Verständnis der verschiedenen Nachsetzzeichen, die von verschiedenen Herstellern verwendet werden.
Dieser Leitfaden hilft Ihnen, die Nachsetzzeichen zu interpretieren und das optimale Lager für Ihre Anwendung auszuwählen.
1. Lagerreihe:
70, 72, 79: Dies sind die grundlegenden Lagerreihen, die die Größe und die allgemeinen Eigenschaften des Lagers definieren. Jede Reihe hat spezifische Abmessungen und Tragzahlen.
2. Bohrungskennzahl:
16: Gibt den Innendurchmesser des Lagers in mm an.
3. Genauigkeitsklasse:
P4, P3, P2: Definiert die Laufgenauigkeit und Maßgenauigkeit des Lagers. P4 ist die höchste Genauigkeitsklasse (ABEC 7), während P2 die niedrigste (ABEC 9) ist.
4. Vorspannung:
L, M, H: Gibt die Vorspannung des Lagers an (leicht, mittel, stark). Vorgespannte Lager haben eine höhere Steifigkeit und Laufgenauigkeit.
Gxx, CPxx, CAxx: Spezifizieren die Vorspannung in Kgf (Gxx) oder µm (CPxx für mittlere Vorspannung, CAxx für mittlere Axialluft).
5. Anordnung:
SU, DU: Definiert, ob es sich um ein einreihiges (SU) oder zweireihiges (DU) Lager handelt.
DB, DF, DT, DBD, DFD, DTD, DUD: Gibt die Anzahl der Lager in einem Satz an (Zweiersätze, Dreiersätze).
DBB, DFF, DBT, DFT, DTT, QU: Kennzeichnet Vierersatz-Lager.
6. Dichtung:
Ohne Kennzeichnung: Offenes Lager ohne Dichtung.
VIV: Nicht-schleifende Elastomerdichtung für geringen Reibungswiderstand.
2RS, 2RZ: Beidseitige schleifende Dichtungen aus Nitrilkautschuk (andere Hersteller).
7. Käfig:
TR: Hartgewebe-Käfig für hohe Drehzahlen und Temperaturen.
TYN: Polyamid-Käfig für geräuscharmen Lauf und gute Notlaufeigenschaften.
J, M, MA: Stahlblechkäfige (andere Hersteller).
8. Werkstoff:
Ohne Kennzeichnung: Wälzlagerstahl (SUJ2)
SN24: Kugeln aus Keramik für hohe Drehzahlen und Temperaturbeständigkeit.
E, ES: Edelstahl (andere Hersteller).
9. Druckwinkel:
A: 30°, A5: 25°, C: 15°: Definiert den Druckwinkel des Lagers, der die axiale Tragfähigkeit beeinflusst.
10. Weitere Nachsetzzeichen (herstellerspezifisch):
Schmierung: Fett- oder Ölschmierung, spezielle Schmierstoffe.
Toleranzen: Abweichungen von den Standardabmessungen.
Sonderausführungen: Hybridlager, beschichtete Lager, etc.
Hersteller:
NSK: Verwendet die oben genannten Nachsetzzeichen.
SKF: Explorer Lagerbezeichnungssystem mit ähnlichen, aber leicht abweichenden Bezeichnungen.
FAG: Ähnliches Bezeichnungssystem wie SKF.
INA: Ähnliches Bezeichnungssystem wie FAG.
Empfehlung:
Konsultieren Sie immer die Herstellerkataloge für detaillierte Informationen zu den Nachsetzzeichen und den verfügbaren Lagertypen.
Berücksichtigen Sie die spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung, um das optimale Spindellager auszuwählen.
Mit diesem Wissen sind Sie nun bestens gerüstet, um die Nachsetzzeichen von Spindellagern zu verstehen und die richtige Wahl für Ihre Anwendung zu treffen.
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